Die Ära der US-BÜrgerrechte
Ich wollte, dass Electra etwas über die Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten und die mutigen Männer und Frauen erfährt, die dazu beigetragen haben, die Rechte zu erkämpfen, die sie zuvor als selbstverständlich betrachtet hatte. Als die Sklaverei 1865 in den USA abgeschafft wurde, wurden im Süden die „Black Codes“ (Gesetze für Schwarze) eingeführt, die eine strenge Trennungspolitik zwischen Schwarz und Weiß vorschrieben. Dies betraf nicht nur Schulen, Gefängnisse, Friedhöfe und Theater, sondern auch Trinkbrunnen, Schwimmbäder und sogar Telefonzellen.
Getrennte Trinkbrunnen
Obwohl ihr zweifellos von Martin Luther King und Malcolm X gehört habt – die beide ermordet wurden, weil sie sich für die Rechte anderer einsetzten –, begann der Kampf für die Bürgerrechte bereits lange zuvor im Jahr 1909, als die NAACP (National Association for the Advancement of Coloured People, [Nationale Organisation für die Förderung farbiger Menschen]) gegründet wurde. In Die Sonnenschwester arbeitet die Figur Stella für die NAACP, die sich auch heute noch für Gerechtigkeit einsetzt.
Martin Luther King Jr.
Ein berühmtes Mitglied der NAACP war Rosa Parks (Stellas Tochter ist nach ihr benannt). Im Jahr 1943 fing sie dort als Sekretärin an, und es war ein Akt des Widerstands im Jahr 1955, der dazu führte, dass Rosa Parks als die „First Lady der Bürgerrechtsbewegung“ bekannt wurde. Parks stieg in Montgomery in einen Bus und setzte sich in den ausgewiesenen „farbigen“ Bereich. Als sich der Bus füllte, platzierte der Busfahrer das entsprechende Hinweisschild hinter sie, um mehr Platz für weiße Fahrgäste zu schaffen. Doch Parks weigerte sich, ihren Sitz aufzugeben, und wurde verhaftet.
Nachdem Rosa Parks 1955 aufgrund ihrer Weigerung, einen Sitzplatz im Bus zu räumen, verhaftet wurde, wurden ihre Fingerabdrücke genommen.
Dies löste in Montgomery einen Busboykott aus, denn aus Solidarität mit Parks weigerte sich die schwarze Bevölkerung von Montgomery, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. 40.000 Afroamerikaner beschlossen stattdessen, von nun an zu Fuß zu gehen.
Neben der Ehrung von Rosa Parks in Die Sonnenschwester wollte ich auch die weniger bekannten, aber ebenso inspirierenden Persönlichkeiten wie Beatrix Hamburg beleuchten, die als erste afroamerikanische Frau das Vassar College und die Yale Medical School besuchte. Sie spielt ebenfalls eine Rolle in Die Sonnenschwester. In diesem Video spricht sie über ihre Erfahrungen.
Die friedlichen Proteste der späten 50er und frühen 60er Jahre führten 1963 zum „Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit“. 250.000 Menschen nahmen daran teil und Martin Luther King hielt seine Grundsatzrede vor dem Lincoln Memorial:
Ich habe einen Traum, dass eines Tages diese Nation sich erheben wird und der wahren Bedeutung ihres Credos gemäß leben wird: „Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: dass alle Menschen gleich erschaffen sind.“
Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können. …
Die vollständige Rede könnt ihr hier lesen.
Untergehakte friedliche Demonstranten beim Marsch auf Washington
Die Verabschiedung des Bürgerrechtsgesetzes 1964 führte schließlich eine grundlegende Veränderung herbei: Kein Arbeitgeber durfte mehr aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Religion oder nationaler Herkunft diskriminieren. Dies ebnete den Weg für die NAACP, Ungerechtigkeiten unter anderem in den Bereichen Bildung, Wohnungspolitik und Strafrecht rechtlich anzufechten.
Wir dürfen nicht vergessen, dass die Fortschritte der letzten 100 Jahre schlicht darauf zurückzuführen sind, dass sich einfache Menschen zusammengeschlossen und für das gekämpft haben, woran sie glaubten. Ihre Geschichte ist nicht nur rührend, sondern auch inspirierend.