Edvard Grieg

Obwohl sowohl Anna als auch Jens frei erfundene Charaktere sind und ihre Freundschaft mit Grieg meiner Fantasie entsprungen ist, basieren ihre Handlungen auf nachweisbar dokumentierten Ereignissen in Griegs Leben.

Edvard Grieg wurde 1843 in Bergen geboren und wurde später zu Norwegens größtem Komponisten. Sein Vater war Kaufmann und seine Mutter Musiklehrerin, Komponistin, Dramatikerin sowie Konzertpianistin. Edvard war ihr viertes Kind, und obwohl sich sein Vater wünschte, dass er eines Tages das Familienunternehmen übernehmen würde, hatte er von seiner Mutter ihre Liebe zur Musik geerbt.

Im Alter von sechs Jahren begann er, Klavierunterricht zu nehmen, und seine Mutter förderte und regte seine Talente an. Im Alter von zwölf Jahren hatte er bereits sein erstes Stück, Variationen über eine deutsche Melodie, komponiert. An der Schule fand er kein besonderes Interesse, doch musikalisch war er ein Genie.

In seinem zweiten Studienjahr am Leipziger Konservatorium überlebte er, wie Jens, eine Lungenerkrankung, die seine Gesundheit für den Rest seines Lebens beeinträchtigte. Sie zerstörte seinen linken Lungenflügel und deformierte seine Brustwirbelsäule.

Griegs Cousine Nina Hagerup stand ihm seit ihren Kindheitstagen sehr nahe, da sie beide in Bergen geboren wurden, doch als Nina acht Jahre alt war, zog sie mit ihren Eltern nach Kopenhagen. Wie Edvard war Nina eine begabte Pianistin, doch es war ihre Stimme, die ihn in ihren Bann zog. Trotz Widerspruchs ihrer Eltern gaben die beiden 1865 ihre Verlobung bekannt und heirateten im Juni 1867.

Ein Jahr später bekamen sie eine Tochter – Alexandra – und in jenem Sommer schrieb Grieg Klavierkonzert a-Moll. Mit dieser Komposition erlangte er nationale und internationale Anerkennung. Bedauerlicherweise starb seine Tochter nur ein Jahr später an den Folgen einer Meningitis. Das Paar konnte keine weiteren Kinder bekommen.

Im Jahr 1874 bat ihn sein Freund, der Autor Henrik Ibsen, die Musik für eines seiner berühmtesten Werke, Peer Gynt, zu komponieren.

Edvard und Ninas Beziehung entzweite sich mehr und mehr, bis Edvard Nina im Jahr 1883 schließlich für mehrere Monate verließ. In dieser Zeit bereiste er Deutschland und fuhr nach Leipzig, um seinen guten Freund und Verleger Max Abrahams zu besuchen, der den Musikverlag Edition Peters führte. Dies ereignet sich zur selben Zeit, als sich meine erfundene Anna mittellos in Leipzig wiederfindet, nachdem Jens sie verlassen hat. Aufzeichnungen zufolge hatte Grieg mehrere weibliche Protégées, deren Gesellschaft er schätzte und für die er spielte, während sie sangen. Ob er auch körperliche Beziehungen zu ihnen pflegte, ist nicht bekannt, doch Historiker halten es für sehr wahrscheinlich, da Grieg zu jener Zeit eine wahre Berühmtheit und als solche nie um Verehrerinnen verlegen war.

Im Jahr darauf traten Nina und Edvard in Rom jedoch gemeinsam auf und kehrten anschließend gemeinsam nach Bergen zurück, wo sie 1885 ein Haus mit dem Namen Troldhaugen (unten) bauten, das noch immer steht und heute Teil des Edvard-Grieg-Museums ist.

In seiner Tasche bewahrte Grieg einen kleinen Gummifrosch auf – die Inspiration für Allys Hinweis von Pa Salt –, den er vor jedem Auftritt rieb und sich somit viel Glück und Inspiration wünschte.

Aufgrund des ständigen Reisens und der Anstrengungen, mit nur einem Lungenflügel aufzutreten, erkrankte Edvard kurz vor einer Reise nach England und starb am 4. September 1907 im Alter von 64 Jahren in einem Krankenhaus in Bergen.

Griegs Kompositionen machten norwegische Folk-Musik und -Kultur gesellschaftsfähig und er selbst war eine treibende Kraft in der musikalischen Romantik-Bewegung. Das Erbe seiner eindringlichen, wunderschönen Melodien – vor allem in der Peer-Gynt-Suite – hat die kulturelle Identität Norwegens geformt und noch immer wird Edvard Grieg als Nationalheiligtum verehrt.

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